HELENENSCHACHT – KUNST.FÖRDER.TURM
Die Geschichte des Helenenschachts
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Das Brennberggebiet ist das älteste Kohleabbaugebiet auf dem ehem. österreichisch-ungarischem Gebiet.
Der Legende nach entzündete ein Hirtenjunge im Herbst des Jahres 1747 auf diesem Berg ein Lagerfeuer, das nicht erlöschen wollte. So entdeckte man hier Kohle und gab dem nahe gelegenen Dorf den Namen Brennberg.
Bis 1858 wurde die Kohle im Tagebau gewonnen, danach begann man Schächte abzutäufen und die Kohle unter Tag abzubauen. 1882 entstand der Helenenschacht, ungarisch Ilona-akna, mit einer Tiefe von etwa 345 m.
In den Jahren 1914-15 wurde der Helenenschacht von italienischen Kriegsgefangenen mit einem Ziegelbau ummantelt, was für Österreich ungewöhnlich war. Damit entstand das älteste Industriedenkmal des Burgenlandes.
Rund um das Bergwerk Helenenschacht entstand eine Industriesiedlung, von der auf österreichischer Seite nur noch die 1924 errichtete Waldschule (heute Pfadfinderlager) erhalten ist. In ihrer Blütezeit gingen dort mehr als 80 Kinder zur Schule. Auf ungarischer Seite sind die Arbeiterhäuser weitgehend erhalten geblieben, sei es auf dem Hermes-Gelände oder in Brennberg selbst.
Auch nach der Grenzziehung im Jahr 1921 wurde die Kohle in der Gegend um den Helenenschacht von der ungarische Kohlebergbaugesellschaft weiter abgebaut und mit einer Seilbahn zur Sortierung nach Brennberg transportiert.
Ab 1930 wurde die der Helenenschacht nur noch als Wetterstation verwendet.
Ab 1952 trennte der Eiserne Vorhang viele Familien und Freunde. Zu dieser Zeit wurde auch der Kohleabbau in Brennberg eingestellt. Auf österreichischer Seite gab es noch einige Versuche, Kohle zu fördern, die 1955 endgültig aufgegeben wurden. Die meisten Familien, die nun arbeitslos waren, wanderten in andere Bergbaureviere aus.
1986 wurde die Grube Helenenschacht auf Anordnung der Bergbaubehörde verfüllt.
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Im Jahr 1991 kaufte Gerhard Bogner den renovierungsbedürftigen Turm und renovierte ihn auf eigene Kosten.
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2021 kaufen Dr. Silvia Artner und Ernst Richter die Liegenschaft und bauen sie mit dem Künstlerkollektiv Helenenschacht (v.l.n.r. am Bild unten: András Bodi, Silva Bodi, Silvia Artner und Ernst Richter) zum Atelier und Wohnbereich um.
© Earnest B unter der Lizenz CC BY-SA 3.0
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